Aesop, der Wolf und der Kranich: Der Herr Polizist Wolf hatte den Herrn Schaf verhaftet und ihn dabei so gewalttätig verprügelt, dass ihm die Waffe aus dem Holster herunterfiel und zwar so, dass sie in einem Straßenablauf landete. So sehr er auch versuchte, kam er an die Waffe nicht heran, denn sein Arm war zu kurz. Als Herr Wolf den Ernst der Lage erkannte, geriet er in Panik und hatte große Angst, sein Vorgesetzter würde ihn feuern, sollte er von dem Vorfall erfahren. In seiner Not rannte er umher und versprach den Passanten eine hohe Belohnung, wenn einer von ihnen die Waffe wieder herausziehen würde. Alle waren aber auf der Hut, vertrauten dem Polizisten nicht und eilten davon.
Alle außer der Frau Kranich, die vielleicht etwas gieriger war als die anderen. Sie wollte zu gern wissen, was für eine schöne Belohnung es nur geben könnte, für denjenigen, der bereit war, dem Polizisten aus der Klemme zu helfen.
Mit ihrem langen Arm zog Frau Kranich die Waffe mühelos aus dem Straßenablauf wieder heraus und überreichte sie ihm sofort. Da packte Herr Wolf die Waffe wieder ins Holster hinein und kehrte sich dem Herrn Schaf zu, der immer noch blutig auf der Straße lag. Als er diesen ins Auto brachte, fragte Frau Kranich nach ihrer Belohnung.
Da lachte Herr Wolf herzlich: Dass Sie meine Waffe in der Hand hatten und trotzdem ohne Anzeige davon kommen, ist wohl nicht Belohnung genug?
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